Bergische Talsperren

Alleine das Einzugsgebiet der Wupper umfasst 15 Talsperren - dazu kommen noch diverse andere, die das Bergische Land zum "Talsperren-Land" machen.

 

Insgesamt - aus den verschiedenen Internet-Quellen zusammen gesammelt - habe ich über 20 Talsperren gefunden, die dem Bergischen Land zuzuordnen sind.

 

Mögen andere Regionen unter Wassermangel leiden - bis das Bergische soweit ist, ist halb Deutschland eine Wüste... ;-)))

Aggertalsperre

Die Aggertalsperre wird durch drei Flüsse gespeist - natürlich die Agger - dazu die Rengse und die Genkel.

 

Sie ist mit fast 200 ha  Fläche nicht gerade klein und ihre Staumauer wurde Ende der 1920er Jahre errichtet.

 

Sie ist keine Trinkwassertalsperre, sondern dient der Stromerzeugung.

 

Ihre Staumauer ist aus Gussbeton - nicht nach dem Intze-Prinzip gestaltet. Erbaut wurde sie von Kommerzienrat Bernhard Krahwinkel.

 

Sie ist ein Naherholungsgebiet mit den üblichen Aspekten - Wandern, Campen, Boot fahren - und zusätzlich noch ein interessantes Tauchgebiet mit vielen Sehenswürdigkeiten unter Wasser, wie z.B. einem Viadukt...

 

Hinfahren lohnt... :-) 

Bevertalsperre

Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, war die Bevertalsperre eine Intze-Talsperre. Dieser Bauingenieur hat diverse Talsperren in der Region gebaut. Seine erste war die Eschbach- bzw. Remscheider Talsperre.

 

Ursprünglich betrug das Fassungsvermögen "lediglich" 3,3 Mio. Kubikmeter - nach der Erweiterung 1938, bei der die alte Staumauer durch eine neue an anderer Stelle ersetzt wurde, beträgt das Stauvermögen nun 23,7 Mio. Kubikmeter.

Sie ist keine Trinkwasser-Talsperre, sondern dient dem Hochwasserschutz - sie ist z.B. als Überlauf für die Neye-Talsperre gedacht, mit der sie zu diesem Zweck verbunden ist.

 

Deshalb kann sie auch - im Gegensatz zu den Trinkwasser-Talsperren - zum Schwimmen und für Wassersport genutzt werden.

 

Als beliebtes Ausflugs- und Campingziel, bereichert sie das Freizeit-Angebot der Region! 

Beyenburger Stausee

Der Beyenburger Stausee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

 

Ein wunderschöner Rundweg - seit einem Jahr durch die neue Fußgängerbrücke wieder möglich - führt drum herum. Es gibt auch diverse Kanuvereine und einen Leistungsstützpunkt - Beyenburg ist kanutechnisch top!

 

Der Weg zur Staumauer führt - zumindest wenn man vom Wanderparkplatz an der neuen Brücke aus losläuft - an der "Fischbauchbrücke" vorbei - ein Denkmal, das aus dem 19. Jahrhundert stammt und als Eisenbahnbrücke sehr eindrucksvoll ist. Man könnte sie jedoch mal reinigen...

 

Das Besondere an der Staumauer ist der Fischaufstieg - davon gibt es nicht viele in Deutschland. Andersherum ist es ein schönes "Spielzeug" für die dort lebenden Enten, die den Wasserlauf als "Rutsche" nutzen - macht Spaß, ihnen zuzuschauen. :-)

 

Zur Einkehr bietet sich das Café - Restaurant "Bootshaus" an - relativ bekannt und von guter Qualität.

 

Insgesamt ist der Beyenburger Stausee durchaus eine Besuch wert - ebenso, wie Beyenburg selbst - ein schöner Ort mit vielen tollen Häusern! 

Biebersteiner Stausee/Stauweiher

 

Eine Aufstauung der Wiehl erzeugt den Biebersteiner Stausee.

 

Ein Betonwehr sowie ein  Erddamm mit innenliegender Lehmkerndichtung bilden den Staudamm.

 

Der Stauweiher dient der Stromerzeugung sowie dem Hochwasserausgleich.

 

Aufgrund seines Fischreichtums ist er ein Anziehungspunkt für Angler - aber auch Wanderer finden hier schöne und attraktive Strecken. Und auch schwimmen scheint grundsätzlich gestattet.

 

Der eine Uferweg ist Teil des Kurkölner Weges (X22) - einem gut 150 km langen Wanderweg.

 

Man kann links und rechts entlang laufen - kommt auch an vielen Stellen nah ans Wasser heran. Leider ist ein Rundgang nicht möglich, da das Stauwerk dazwischen liegt und nicht begehbar/gesperrt ist.

 

Der Stauweiher ist für hiesige Talsperren-Verhältnisse relativ klein, aber landschaftlich äußerst reizvoll.

 

Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall! 

Brucher Talsperre

Die Brucher Talsperre gehört zu Marienheide und staut den Brucher Bach.

 

Auch die Brucher Talsperre ist eine "Intze-Talsperre" und wurde in den Jahren 1912/13 erbaut.

 

Sie dient der Hochwasserregulierung sowie der Niedrigwasseraufhöhung und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

 

Segeln, Schwimmen, Wandern, Campen - alles das ist hier möglich. 

Diepentalsperre

Die Diepentaler Talsperre ist streng genommen gar keine Talsperre mehr...

 

Zum großen Teil verlandet, bietet sie dennoch vielen Wasserbewohnern eine Heimat. 

 

Schwäne, Enten und sogar Silberreiher sind hier heimisch oder machen zumindest Station.

 

Und als Ausflugsziel ist sie immer noch beliebt.

 

Camingplatz, Schwimmbad und Minigolf runden das Naturangebot ab. :-) 

 

Eschbach-/Remscheider-/Intze-Talsperre

Die Eschbach- oder Remscheider Talsperre ist 1891 die erste Talsperre Deutschlands gewesen, die in der Intze-Bauweise erstellt wurde. Das war die absolute Anfangszeit des Talsperrenbaus. Darüber sollten wir wirklich stolz sein.

 

Der Überlauf geht in den Schwanenteich, auf dem wir in meiner Jugend im Winter häufig Schlittschuh gelaufen sind. Die aktuellen Winter sind einfach nicht mehr kalt genug, dass die benötigten 15 cm Eisdicke erreicht werden... :-(

 

Früher gab es einen Fussweg direkt am Wasser. Leider waren viele Besucher nicht “stubenrein“, so dass der Weg höher gelegt wurde.

 

Die Talsperre ist aber immer ein sehr schönes Ausflugsziel. Und vor allem bei Joggern sehr beliebt.

Große Dhünntalsperre - und ihre Vorsperren

Tolle Talsperrre - tolles Naturschutzgebiet!

 

Zusätzlich dient sie der Niedrigwasseraufhöhung  und dem Hochwasserschutz in der Region.

 

 Eine Talsperre mit dieser Art der Bevorratung wird auch Überjahresspeicher genannt.

Ihr Gesamtspeicherraum beträgt 81 Mio. Kubikmeter - davon 42 Mio. Kubikmeter zur Trinkwasserentnahme.

 

Daneben ist es ein tolles Naturschutzgebiet, in dem man die Jahreszeiten toll beobachten kann.

 

Egal, ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter - die Große Dhünntalsperre und ihre Umgebung verdient jederzeit einen Besuch!

 

 

Genkeltalsperre

Die Genkeltalsperre ist eine reine Trinkwassertalsperre  und wird vornehmlich gespeist durch die Flüsse Genkell und Grotmicke.

 

Es gibt zwei Rundwanderwege, auf denen man Radfahren, wandern und joggen kann - alles andere ist aus wasserschutztechnischen Gründen leider verboten. Sie ist dennoch bei Joggern und für Spaziergänge sehr beliebt. 

 

Sie liegt direkt neben der Aggertalsperre - der letzte Teich der Genkeltalsperre ist nur durch die Straße, die hier über einen Damm läuft, von der Aggertalsperre getrennt. 

Herbringhauser-/Barmer Talsperre

Bis 2006 gab es eine Obere und eine Untere Herbringhauser Talsperre... - dann wurde die Sperrmauer der "Unteren" geschleift und seitdem gibt es nur noch "die" Herbringhauser Talsperre.

 

Sie staut den Herbringhauser Bach und wurde von 1998 bis 1901 von der damaligen Stadt Barmen erbaut.

 

Sie ist eine Trinkwassertalsperre, dient dem Brauchwasser- und Hochwasserschutz.

 

Sie ist von ihrer Bauart her ebenfalls eine Intze-Talsperre und hat demgemäß eine Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk. 

Kerspetalsperre

 

Auch die Kerspetalsperre ist eine Intze-Talsperre. Und sie wurde ebenfalls Anfang des 19 . Jahrhunderts erbaut (1908-1912) - die Gewichtsstaumauer besteht aus bearbeitetem Bruchstein und ist beeindruckend hoch.

 

Sie staut den Fluss Kerspe und dient ausschließlich der Trinkwassergewinnung der drei Städte Wuppertal, Wipperfürth und Remscheid.

 

Die Staumauer ist leider für Besucher gesperrt - der Wanderweg führt vor der Staumauer her - in Serpentinen erst hinab zum Fuß und dann wieder hoch.

 

Die gesamte Anlage ist - v.a. mit dem wunderschönen alten Haus - eine der gepflegtesten im ganzen Bergischen - wenn nicht sogar DIE gepflegteste.

 

Lingesetalsperre

 

Die Lingese ist ein Zufluss der Wipper - sie wird in der Lingesetalsperre gestaut - und dies seit Ende des 19. Jahrhunderts (1897-1899). Damit ist sie eine der älteren Talsperren.

 

Auch die Lingese ist keine Trinkwassersperre, sondern dient - neben Niedrigwasseraufhöhung und Hochwasserschutz - überwiegend dem Freizeitspaß.

 

Mehrere Campingplätze sind vorhanden - ebenso ein Restaurant.

 

Auch sie ist eine Talsperre nach den Intze-Prinzip und bildet die Grenze zwischen dem Oberbergischen und dem Sauerland.

Neyetalsperre

 

Die Neyetalsperre gehört zu Wipperfürth und auch sie ist eine Talsperre nach dem Intze-Prinzip, welche zwischen 1905 und 1908 erbaut wurde.

 

Ursprünglich als Trinkwassertalsperre genutzt, ist sie seit 2004 Brauchwassertalsperre - allerdings dient sie immer noch als Reserve bei extremer Trinkwasser-Knappheit.

 

Dafür ist sie über den "Bever-Block" nach wie vor mit der Silber-Talsperre und der Bever-Talsperre verbunden.

 

2015 kam es leider zur "Gülle-Katastrophe" - große Mengen davon flossen in die Talsperre und zerstörten einen Großteil des Ökosystems. Durch systematisches Abpumpen und Reinigen wurde versucht, die Zerstörung soweit als möglich in Grenzen zu halten.

 

Panzer-/Lennepertalsperre

 

Die Panzer-Talsperre in Remscheid wurde zwischen 1891 und 1893 erbaut und ist damit  - nach der Remscheider Talsperre - die zweitälteste Talsperre Deutschlands.

 

Auch mit einer Sperrmauer aus Bruchsteinen ausgestattet, wurde sie allerdings nicht von Prof. Intze erbaut, sondern von dem Ingenieur Albert Schmidt. Dennoch entspricht sie grundsätzlich dem Intze-Prinzip - auch wenn sie bei der Erhöhung 1905 linsenartige Stützmauern erhalten hat.

 

Ursprünglich als Trinkwassertalsperre genutzt, ist sie - auch aufgrund ihrer extrem geringen Größe von nur 0,3 Mio. Kubikmeter - heute "nur" noch ein beliebtes Ausflugsziel. 

Ronsdorfer oder Saalbach-Talsperre

Ein der kleinsten Talsperren im Bergischen.

 

Vom Saalbach gespeist, war sie bis 1956 für das Trinkwasser von Ronsdorf zuständig.

 

Heute gibt es ein umfangreiches Wanderwegenetz - und um die Talsperre selbst führt ein interessanter Waldlehrpfad.

Schevelinger-/Silber-Talsperre

Die Talsperre wurde während des 2. Weltkriegs gebaut (1938-1941) und gehört mit einem Stauinhalt von 0,3 Mio. Kubikmetern zu den kleinen Talsperren im Bergischen.

 

Sie ist Teil eines Talsperrenverbunds - dem sogenannten Beverblock - bestehend aus der Neyetalsperre, der Eschbachtalsperre und der Bevertalsperre, die  durch Stollen miteinander verbunden sind.

 

Der Staudamm ist 150 m lang und besteht aus einem Steinschüttdamm mit einer Asphalt-Außendichtung. In dieser Form wurde dieses Dichtungsverfahren hier erstmalig in Deutschland angewendet. Im Gegensatz zu den oft gebogenen Staudämmen ist dieser gerade gebaut.

 

Ihre Aufgabe ist es, das zufließende Wasser durch Absetzen der Partikel zu reinigen, bevor es in die Neye-Talsperre weitergeleitet wird. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich der Wupperverband nicht einig ist, ob es sich nun um eine Trinkwasser- oder eine Brauchwassertalsperre handelt. Es gibt Schilder, die beides besagen...

 

Um die Trinkwassertalsperre führt ein kleiner und gut zu gehender Wanderweg von ca. 1,7 km Länge. Parkmöglichkeiten bestehen - jedoch ist der Parkplatz z. T. etwas von der Talsperre entfernt.

 

Auf dem Weg dorthin und drumherum gibt es viel Schönes zu entdecken - bis hin zu Seerosen, die sich offensichtlich sehr wohl dort fühlen.

 

Sengbach-/Solinger-Talsperre

Die Sengbachtalsperre ist eine im Wald gelegene Trinkwassertalsperre.

 

Sie wurde zwischen 1900 und 1903 nach dem Intze-Prinzip gebaut und ist damit eine der ältesten Talsperren Deutschlands.

 

Die Staumauer ist 178m lang und 43m hoch - sie besteht aus Lenneschiefer, Grauwacke und Trassmörtel.

 

Ergänzt wird die eigentliche Sperre durch eine Vorsperre, die bei Vollstau zum Einsatz kommt - hier entstand ein Steinschüttdamm mit innenliegendem Betonkern.

 

 

Es gibt ein ausgedehntes Wandernetz - das durch die sehr hügelige Anlage durchaus anspruchsvoll ist.

Uelfetalsperre

Die Uelfe ist ein Nebenfluss der Wupper in Radevormwald.

 

Neben einigen Mühlen und Hämmern, die die Wasserkraft nutzten, wurde ein Freibad aufgestaut. Früher ein beliebtes Ziel im Sommer.

 

Heutzutage wird es nicht mehr als Bad genutzt - bietet aber dennoch viel "Landschaft" und Raum zur Erholung - einschließlich Restauration.

Untere Herbringhauser Talsperre

Bis 2006 gab es eine Obere und eine Untere Herbringhauser Talsperre... - dann wurde die Sperrmauer der "Unteren" geschleift und seitdem gibt es nur noch "die" Herbringhauser Talsperre.

 

siehe oben

Wiehltalsperre

Wenige wissen, dass die aus der Fernsehwerbung bekannnte "Krombacher Insel" in der Wiehltalsperre liegt.

 

Von 1967 bis 1973 erbaut, liegt die Talsperre auf dem Gebiet der Gemeinde Reichshof, ca. 5 km von Wiehl entfernt.

 

Mit 31,5 Mio Kubikmetern Stauvolumen und ca. 6,5 km Länge ist sie eine der größeren Talsperren der Region. Sie ist eine Trinkwassertalsperre und dient gleichzeitig dem Hochwasserschutz.

 

Der Staudamm besteht aus einer Steinschüttung, die innen mit Asphalt abgedichtet ist. 

 

Die Talsperre hat drei Vorsperren - in der größten davon liegt die schon angesprochene "Krombacher Insel" aus der Fernsehwerbung der 1990er Jahre.

 

Einen schönen Blick auf die Talsperre hat man vom Aussichtspunkt an der K16 Brüchermühle-Sinspert kurz vor der Abzweigung nach Schemmerhausen. Einschließlich Picknickplatz und Infotafel.

 

Wuppertalsperre

Die Wuppertalsperre wurde erst 1989 in Betrieb genommen und ist damit die jüngste der Talsperren.

 

Als Brauchwassertalsperre bietet sie umfangreiche Freizeitmöglichkeiten - mit Boot fahren, schwimmen, tauchen und natürlich wandern.

 

Sie besitzt insgesamt fünf Vorsperren.

 

Der eigentliche Staudamm ist 320m lang und 40m hoch - sie besteht aus einer Steinschüttung mit Asphaltbetoninnendichtung.